Walter Christl ist nicht mehr Sprecher der Bezirksgruppe des Naturschutzbundes. Er hat eigenen Verein gegründet, der sich ebenfalls für Naturschutz einsetzt.
SCHÄRDING (juk). Schon Anfang des Jahres hat sich das langjährige aktive Mitglied des Naturschutzbundes Schärding von seiner Position zurückgezogen, um einen eigenen Verein zu gründen, der sich ebenfalls für Naturschutz einsetzt. Grund waren Unstimmigkeiten mit dem Landesvorstand. „Man hat schon seit einiger Zeit gemerkt, dass Herr Christl was eigenes machen möchte“, so Josef Limberger, Obmann des Naturschutzbundes Oberösterreich.
“Mir war es wichtig, dass wir eigenständig geschäftsfähig sind und Eigenverantwortung haben, ohne jedesmal fragen zu müssen“ – Walter Christl
Laut Christl selbst habe man ihm bei der Weihnachtsfeier im Vorjahr geraten, einen eigenen Verein zu gründen. „Mir war es wichtig, dass wir eigenständig geschäftsfähig sind und Eigenverantwortung haben, ohne jedesmal fragen zu müssen“, erklärt Christl. Das Vorlegen von Unterlagen käme seiner Meinung nach einem Misstrauensausspruch gleich. Limberger widerspricht: „Ich habe nie Presseaussendungen zensuriert, ich wollte lediglich die Sachen vorab sehen, die an die Öffentlichkeit gehen. Als Obmann des Naturschutzbundes Oberösterreich muss ich den Gesamtverein sehen.“ Und so gründete Christl den Verein „Naturschutz OÖ – Bezirk Schärding“, der aktuell schon 50 Mitglieder hat. Anfänglich gab es mit dem Naturschutzbund noch Unstimmigkeiten wegen der Bennunung – der geplante Name des neuen Vereins war zu ähnlich und hätte wohl zu rechtlichen Konflikten geführt. Christl ist im übrigen weiterhin Mitglied des Naturschutzbundes Schärding.
Ich habe nie Presseaussendungen zensuriert, ich wollte lediglich die Sachen vorab sehen, die an die Öffentlichkeit gehen. Als Obmann des Naturschutzbundes Oberösterreich muss ich den Gesamtverein sehen.“ – Josef Limberger
Schreiben an Mitglieder, um Situation
zu erklären
„Damit habe ich ein bisschen Wirbel ausgelöst“, gibt Walter Christl gegenüber der BezirksRundschau zu. Da Christl im Umkreis des Naturschutzbundes Schärding um Mitglieder warb, sah sich dieser zu einer Reaktion genötigt: „Wir haben ein Schreiben aufgesetzt, um unseren Mitgliedern die Situation zu erklären“, meint Limberger. „Christl ist ein verdienter und engagierter Naturschützer und wir wünschen ihm viel Erfolg.“ Laut Christl hat die neue Gruppe viel vor. Man möchte sich einen Namen als Umweltverein machen – und die Aktivitäten auf andere Bezirke ausweiten.

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